Liebe Unterstützer,
nachdem seit unserer letzten Information einige Zeit vergangen ist, möchten wir Sie über die aus unserer Sicht vorsichtig positive Entwicklung der letzten Wochen informieren.
Nicht zuletzt durch Ihre Unterstützung gemeinsam mit über 500 gleichgesinnten Bürgerinnen und Bürgern hatte Herr Stadtbürgermeister Lintz unter anderem Vertreter unserer Gruppe zu einem informellen Austausch über den aktuellen Stand „Kloster Heilsbruck“ eingeladen. Diesen Schritt hatte er in der Rheinpfalz vom 27. April angekündigt. Er ließ sich zitieren, dass eine Lösung gefunden werden soll, die den Erhalt des Klosters wirtschaftlich tragfähig macht, die Auswirkungen für die Anwohner begrenzt und das historische Erbe und das Landschaftsbild unserer Heimat auch für die nächsten Generationen erhält.
Das Treffen fand am 07. Juni im Wappensaal der Gemeinde Edenkoben statt. Neben dem Stadtbürgermeister sowie drei Vertretern unserer Interessengruppe nahmen u.a. die beiden Investoren (Herren Speeter und Englert) sowie die Fraktionsvorsitzenden im Stadtrat teil. Moderiert wurde der Austausch vom Stadtplaner Herrn Bachtler.
Mit diesem Schreiben wollen wir Sie über den Inhalt des Treffens informieren und damit über die Entwicklung auf dem Laufenden halten:
- Zu Beginn des Treffens informierte Herr Bachtler im Rahmen einer ausführlichen Rückschau auch über die aktuellen Entwicklungen bezüglich der Position des Denkmalschutzes. Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) des Landes Rheinland-Pfalz hatte nach Intervention der Investoren letztlich einer regionaltypischen Bebauung der Freiflächen aus wirtschaftlichen Gründen zugestimmt und damit die bisherige Position der unteren Denkmalschutzbehörde sowie der GDKE (Generaldirektion Kulturelles Erbe), die eine Bebauung ausdrücklich ausgeschlossen hatten, zu Gunsten der Investoren abgeändert.
- Gleichzeitig machte Herr Bachtler deutlich, dass es bei einem informellen Termin der Investoren mit Vertretern des Stadtrats am 23. März deutliche Signale gegen eine Bebauung der Freiflächen gegeben habe. Als Kompromiss hat er daher mit der ADD über einen zusätzlichen Hotel(an)bau des Klostergebäudes gesprochen. Es wurde seitens der ADD signalisiert, dass einem solchen Vorhaben Zustimmung erteilt werden könnte. Im Rahmen einer Ideensammlung von drei Architekturbüros sollen dazu in naher Zukunft Vorschläge gesammelt werden.
- Weitere Punkte, die ausführlich angesprochen und diskutiert wurden, waren Maßnahmen zur Eindämmung des Verkehrsaufkommens in der Klosterstraße, die Parkplatzproblematik innerhalb und außerhalb der Klostermauern sowie die Begrenzung des Lärmaufkommens, die allesamt berücksichtigt werden sollen.
Wir haben die Gelegenheit genutzt, unsere mit Ihnen abgestimmte Position erneut vorzutragen:
- Klostergebäude sowie die gesamte Denkmalzone Kloster Heilsbruck sollen im Sinne des Denkmalschutzgesetzes für Edenkoben, seine Bürger sowie zukünftige Generationen erhalten bleiben (Erhalt des Landschafts- und Ortsbildes)
- Beibehaltung des Namens „Kloster Heilsbruck“ und kein Bebauungsplan mit der Bezeichnung „Klosterquartier“
Folglich: keine zusätzliche Bebauung der Freiflächen (Ausnahme: ausreichend Parkplätze innerhalb des Geländes); das Gelände soll weiterhin öffentlich zugänglich bleiben (möglichst auch eine zumindest zeitlich begrenzte Öffnung der Klostergebäude für die Öffentlichkeit)
- Realitätsgerechte quantitative und qualitative Prüfung des fließenden Verkehrs und des dadurch entstehenden Lärms
- Eine realistische Prüfung der Parksituation (innerhalb des Klostergeländes) auf Basis der angestrebten Nutzung
- Eine realitätsgerechte Prüfung des Lärmpegels auf dem Gelände insbesondere an Feiertagen und Wochenenden
Folglich: Erhalt und Nutzung des Klosterbetriebes so zu planen und zu genehmigen, dass sich Zusatzbelastung durch fließenden und ruhenden Verkehr sowie Lärm für die Anwohner in der Realität nicht gravierend verschlechtert
Außerdem haben wir darauf hingewiesen, dass sich der bauliche Zustand der Klostergebäude ohne zumindest rudimentäre Absicherungsmaßnahmen in kurzer Zeit dramatisch verschlechtern wird. In diesem Zusammenhang haben wir um Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit über den jeweiligen Stand der Maßnahmen, beginnend mit einer detaillierten Bestandsaufnahme der Klostergebäude im Sinne des Denkmalschutzes vor Beginn der Baumaßnahmen, gebeten.
Das gesamte Treffen verlief sachlich und konstruktiv. Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass unsere Forderungen auf Erhalt der Freiflächen sowie Verkehr-, Park-, und Lärmschutzmaßnahmen auf fruchtbaren Boden im Stadtrat getroffen sind. Der Kompromissvorschlag kommt auch den Investoren entgegen, mit den Erhaltungs- und Ergänzungsmaßnahmen der Klostergebäude eine ausreichende Rendite zu erwirtschaften – und zwar ohne eine Chalet Bebauung. Wir danken Stadtbürgermeister Lintz für diese Initiative und hoffen, dass aufbauend auf diesem Austausch eine gute Lösung für das Kloster Heilsbruck und Edenkoben entstehen wird.
Wir befinden uns in einer entscheidenden Phase. Bitte unterstützen Sie den Einsatz für eine gute Lösung auch in Ihren Gesprächen mit weiteren Bürgern und Entscheidungsträgern. Wir werden Sie über wichtige Entwicklungen auch weiterhin auf dem Laufenden halten.
Ihre
Interessgruppe Erhalt Kloster Heilsbruck